Sonntag, 21. Oktober 2012

Endlich Urlaub - im wohl nördlichsten Hüttendorf Deutschlands

Papa will ans Mittelmeer, Mama möchte mit Baby nicht ins Flugzeug steigen... was also tun? Unser Kompromiss: das Sauerland! Hä? Ja, wir haben Urlaub im Sauerland gemacht. Im wohl nördlichsten Hüttendorf Deutschlands. Und wißt ihr was? Wir hatten einen traumhaften Urlaub - trotz Dauerregen!

Ein Traum vom Hüttenurlaub


Unser Ziel heißt LiebesGrün. LiebesGrün? Alleine der Name macht neugierig und lässt uns auf einen erholsamen Urlaub in der Natur hoffen. Um es gleich vorweg zu nehmen: wir werden nicht enttäuscht.
 Die Reise führt uns mit Kind und Kegel mitten hinein ins Hoch-Sauerland. Bisher war das ein weißer Fleck auf unserer persönlichen Deutschlandkarte. Aber wenn sogar Götz Alsmann hier regelmäßig wandern geht, kann es ja vielleicht wirklich ganz interessant werden. Das Navi verspricht, dass wir nach zwei Stunden ankommen werden - eine Strecke, die man auch im Kindersitz gut bewältigen kann. Naja, einige Irrungen und Wirrungen später und insgesamt drei Stunden nach Abfahrt erreichen wir Schmallenberg, ein wunderschönes Fachwerkstädtchen mit vielen kleinen Geschäften. Wir sind zugegebenermaßen erstaunt über die gute Infrastruktur an diesem vermeintlichen Ende der Welt. 
Unser Ziel liegt am Berg, vorbei an Maisfeldern, Kuhweiden und grünen Wiesen. Die "Premiumhütte" – insgesamt gibt es zehn an der Zahl – lässt wirklich keine Wünsche offen. Das Babybett steht bereits im Schlafzimmer und der abschließbare Schuppen bietet ausreichend Platz für Kinderwagen, Rodel oder was man als Eltern auf einmal noch so alles an Sperrgepäck dabei hat. Zwar sprießt das Grün im autofreien Dorf noch recht mäßig, doch man ahnt bereits, wie idyllisch es vermutlich im nächsten Sommer aussehen wird. Zumal rund um das Dorf nichts als Wald und Wiesen im Blickfeld erscheinen. An Grün mangelt es also wahrlich nicht. 

Pferdestärken und Skivergnügen

Noch idyllischer wird das Bild beim Blick auf die angrenzende Koppel, auf der die drei dorfeigenen Pferde friedlich im Regen grasen. Kleine und große Reitfans bekommen da bereits leuchtende Augen. Und wer noch mehr Pferdestärken zum Glück dieser Erde braucht, der wird im direkt benachbarten Rai-Reitzentrum garantiert fündig. Doch zurück zum LiebesGrün. Im Sommer locken mehrere Tippis die Abenteurer unter den Kindern zur Frischluftübernachtung und bei einem eventuellen Wintereinbruch bringt einen der Skilift von der Haustür auf über 1.000 Meter zum Brettlvergnügen der ganz privaten Art. Wem das alles noch nicht reicht, der kann in der Handweiser Hütte bei einem Kochkurs die Kunst des Slowfood erlernen. Wir waren schon damit glücklich, in den kulinarischen Genuss zu kommen, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Das Essen war phänomenal und unkompliziert. Dass das Frühstück direkt in die Hütte geliefert wird, hat das Ganze noch entspannter gemacht – vor allem mit einem krabbelnden Kleinkind. Was man sonst noch so machen kann im Sauerland? Wir haben uns an bereits besagten Götz Alsmann gehalten und sind gewandert, gewandert und noch mal gewandert. Ein geländegängiger Kinderwagen oder eine Kraxe sind da auf alle Fälle von Vorteil. Ansonsten locken mehrere Schwimmbäder winters wie sommers zum kinderfreundlichen Badespaß. Wem das alles noch nicht reicht: auch Shoppingsüchtige und Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten, denn in Schmallenberg lockt der Falke Fabrik-Verkauf zum Socken- und Klamottenkauf und im nahegelegenen Bad Fredeburg sorgt ein Trigema Testgeschäft für leuchtende Augen bei Prozentefreunden.



Alles in allem waren unsere fünf Tage im Sauerland ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Wir haben die herzliche Gastfreundschaft sehr genossen – und das trotz Dauerregen. Schließlich haben Hütten-SPA und Kaminofen auch im Indoorbereich für wohlige Entspannung gesorgt. So wird das Wetter auf circa 90 Quadratmetern Holzhüttenoase beinahe zur Nebensache. Gut, dass wir einen Schnupfen mit heim gebracht haben, ist unser Problem. Und der Besuch einer Mäusefamilie im Schuppen gehört mitten in der Natur halt einfach auch dazu. Wir haben uns auf alle Fälle grünlich verliebt - in ein Hüttendorf im regnerischen Sauerland!



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