Ein Traum vom Hüttenurlaub
Unser Ziel heißt LiebesGrün. LiebesGrün? Alleine der Name macht neugierig und lässt uns
auf einen erholsamen Urlaub in der Natur hoffen. Um es gleich vorweg zu nehmen:
wir werden nicht enttäuscht.
Die Reise führt uns mit Kind und Kegel mitten hinein ins Hoch-Sauerland.
Bisher war das ein weißer Fleck auf unserer persönlichen Deutschlandkarte. Aber
wenn sogar Götz Alsmann hier regelmäßig wandern geht, kann es ja vielleicht wirklich ganz
interessant werden. Das Navi verspricht, dass wir nach zwei Stunden ankommen werden - eine Strecke, die man auch im Kindersitz gut bewältigen kann. Naja, einige Irrungen und Wirrungen später und insgesamt drei Stunden nach Abfahrt erreichen
wir Schmallenberg, ein wunderschönes Fachwerkstädtchen mit vielen kleinen
Geschäften. Wir sind zugegebenermaßen erstaunt über die gute Infrastruktur an
diesem vermeintlichen Ende der Welt.
Unser Ziel liegt am Berg, vorbei an
Maisfeldern, Kuhweiden und grünen Wiesen. Die "Premiumhütte" – insgesamt gibt es
zehn an der Zahl – lässt wirklich keine Wünsche offen. Das Babybett steht
bereits im Schlafzimmer und der abschließbare Schuppen bietet ausreichend Platz
für Kinderwagen, Rodel oder was man als Eltern auf einmal noch so alles an
Sperrgepäck dabei hat. Zwar sprießt das Grün im autofreien Dorf noch recht
mäßig, doch man ahnt bereits, wie idyllisch es vermutlich im nächsten Sommer
aussehen wird. Zumal rund um das Dorf nichts als Wald und Wiesen im Blickfeld
erscheinen. An Grün mangelt es also wahrlich nicht.
Pferdestärken und Skivergnügen
Noch idyllischer wird das
Bild beim Blick auf die angrenzende Koppel, auf der die drei dorfeigenen Pferde
friedlich im Regen grasen. Kleine und große Reitfans bekommen da bereits
leuchtende Augen. Und wer noch mehr Pferdestärken zum Glück dieser Erde
braucht, der wird im direkt benachbarten Rai-Reitzentrum garantiert fündig.
Doch zurück zum LiebesGrün. Im Sommer locken mehrere Tippis die Abenteurer
unter den Kindern zur Frischluftübernachtung und bei einem eventuellen
Wintereinbruch bringt einen der Skilift von der Haustür auf über 1.000
Meter zum Brettlvergnügen der ganz privaten Art. Wem das alles noch nicht
reicht, der kann in der Handweiser Hütte bei einem Kochkurs die Kunst des
Slowfood erlernen. Wir waren schon damit glücklich, in den kulinarischen Genuss
zu kommen, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Das Essen war phänomenal und unkompliziert. Dass
das Frühstück direkt in die Hütte geliefert wird, hat das Ganze noch
entspannter gemacht – vor allem mit einem krabbelnden Kleinkind. Was man sonst
noch so machen kann im Sauerland? Wir haben uns an bereits besagten Götz
Alsmann gehalten und sind gewandert, gewandert und noch mal gewandert. Ein
geländegängiger Kinderwagen oder eine Kraxe sind da auf alle Fälle von Vorteil.
Ansonsten locken mehrere Schwimmbäder winters wie sommers zum kinderfreundlichen Badespaß. Wem das alles noch nicht reicht: auch
Shoppingsüchtige und Schnäppchenjäger kommen auf ihre Kosten, denn in
Schmallenberg lockt der Falke Fabrik-Verkauf zum Socken- und Klamottenkauf und
im nahegelegenen Bad Fredeburg sorgt ein Trigema Testgeschäft für leuchtende
Augen bei Prozentefreunden.
Alles in allem waren unsere fünf Tage im Sauerland ein
voller Erfolg für alle Beteiligten. Wir haben die herzliche Gastfreundschaft
sehr genossen – und das trotz Dauerregen. Schließlich haben Hütten-SPA und
Kaminofen auch im Indoorbereich für wohlige Entspannung gesorgt. So wird das
Wetter auf circa 90 Quadratmetern Holzhüttenoase beinahe zur Nebensache. Gut,
dass wir einen Schnupfen mit heim gebracht haben, ist unser Problem. Und der
Besuch einer Mäusefamilie im Schuppen gehört mitten in der Natur halt einfach
auch dazu. Wir haben uns auf alle Fälle grünlich verliebt - in ein Hüttendorf im regnerischen Sauerland!
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